Kubicki gibt Röttgen als Bundesminister keine Chance mehr

Angesichts der deutlichen Wahlniederlage von Norbert Röttgen als CDU-Spitzenkandidat in Nordrhein-Westfalen hat der FDP-Fraktionschef von Schleswig-Holstein, Wolfgang Kubicki, für den Bundesumweltminister eine düstere Prognose abgegeben.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" sagte Kubicki: "Ich würde mir überlegen, ob ich meine Funktion noch ordentlich ausüben könnte." Er glaube, dass bei Röttgen "über die Sommerpause hinweg auch diese Erkenntnis kommen wird, dass er nicht mehr die Kraft hat auf Bundesebene, die er eigentlich bräuchte, um die Energiewende wirklich durchzusetzen". Er gehe davon aus, dass Röttgen "eine mentale Pause braucht von ein, zwei, drei, vier Jahren bevor er im politischen Betrieb wieder reüssieren kann", sagte Kubicki.

An die Adresse seiner eigenen Parteifreunde gerichtet kritisierte Kubicki, es hätten viele daran mitgewirkt, dass Philipp Rösler als Parteichef keine Sympathiepunkte gesammelt habe. Er habe seine Meinung dazu offen gesagt. "Aber es gibt eine ganze Reihe von Karrierefeiglingen auch in meiner Partei, die sich zitieren lassen, ohne dass sie ihr Gesicht oder ihren Namen dafür hergeben."

Er habe auch nie den Bundesvorsitzenden in Frage gestellt. Er wolle sich in diesem Zusammenhang auch nicht an Dirk Niebel, den Bundesentwicklungsminister abarbeiten, "aber man kann auch geschickter agieren als er es tut", sagte Kubicki auf eine entsprechende Nachfrage.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.05.2012

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