Kugelstoßerin Nadine Kleinert fordert härteren Umgang mit Dopingsündern

Die deutsche Kugelstoßerin Nadine Kleinert fordert einen härteren Umgang mit Dopingsündern im Sport.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich vertrete den Standpunkt, wer einmal erwischt wird, muss für immer gesperrt werden", sagte Kleinert in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Welt". Doping sei nichts anderes als Drogenmissbrauch, auf den nach deutschem Gesetz eine Gefängnisstrafe von fünf Jahren und mehr stünde, so die 37-Jährige weiter. "Ich glaube, Doper überlegen es sich dreimal, ob sie es tun oder nicht, wenn sie in den Knast müssen. Du bekommst den Sport nur sauber, wenn die Strafen drastischer und abstoßender sind", sagte Kleinert. Bei den am Sonntag beendeten Olympischen Spielen in London war die Weißrussin Nadeschda Ostaptschuk nach ihrem Olympiasieg im Kugelstoßen disqualifiziert worden, weil in ihrem Urin bei zwei Dopingtests das anabole Steroid Methenolon festgestellt wurde. Kleinert begrüßte diese Entscheidung: "Die Gerechtigkeit hat gesiegt. Bei ihr war es in diesem Jahr extrem auffällig, dass da was nicht stimmen konnte." Für Ostaptschuks Trainer forderte Kleinert ebenfalls eine harte Strafe: "Dieser Trainer müsste auch endlich lebenslang gesperrt werden. Solche Leute haben im Sport einfach nichts zu suchen", so die Kugelstoßerin.

In London hatte Kleinert überraschend das Kugelstoßfinale verpasst. Eigentlich hatte sie angekündigt, nach den Spielen ihre Karriere zu beenden. "Mit dem schlechtesten Wettkampf meines Lebens kann ich eigentlich nicht aufhören" sagte die Silbermedaillen-Gewinnerin von Athen 2004 und ließ ihre Zukunft vorerst offen: "Der erste Spruch, den mir am Montag nach Ostaptschuks Disqualifikation einer zurief, war: `Das ist ein Grund, noch ein Jahr dranzuhängen.` Wir werden sehen - ich sag mal noch nicht Ja und noch nicht Nein."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 15.08.2012

Zur Startseite