Kujat: Von der Leyens Bundeswehr-Attraktivitätsoffensive "grotesk"

Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr, Harald Kujat, hat die Attraktivitätsoffensive von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) als "grotesk" bezeichnet: "Da sind echte Laien am Werk. Von der Leyen hat ganz offensichtlich keine Ahnung vom Militär", sagte Kujat dem Nachrichtenmagazin "Focus". Die Ministerin komme ihm vor, "wie eine gute Hausfrau, die ihre Kinder versorgt". Von der Leyen solle sich lieber um die wirklich wichtigen Dinge kümmern.

"Soldaten brauchen eine vernünftige Ausrüstung. Das macht den Soldatenberuf sicherer und damit attraktiv." Für die Idee der Ministerin, Führungspositionen künftig auch mit Teilzeitstellen zu besetzen, hat der General a.D. kein Verständnis.

"Ein Kompaniechef kann nicht halbtags führen", sagte Kujat. "Die Verantwortung eines Vorgesetzten ist nicht teilbar". Kujat fügte noch eine nicht ganz ernst gemeinte Empfehlung hinzu: "Die Ministerin sollte noch Wecker anschaffen, bei denen statt einem Klingeln nur Meeresrauschen und Vogelgezwitscher ertönt."

Das sei für die Soldaten sicher nervenschonender als mit Pfeifen und Gebrüll zum morgendlichen Antreten bewegt zu werden. Von der Leyen hat eine umfangreiche Agenda zur Steigerung der Attraktivität der Bundeswehr vorgelegt. Das Konzept sieht unter anderem eine wohnlichere Gestaltung der Stuben, aber auch Telearbeit und Führen in Teilzeit vor.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 30.05.2014

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