Kultusminister-Chefin mahnt mehr Bildungsangebote für Flüchtlinge an

Zu Beginn der Kultusministerkonferenz in Berlin hat deren Vorsitzende, Bremens Schulsenatorin Claudia Bogedan (SPD), mehr Engagement vom Bund bei Bildungsangeboten für Flüchtlinge angemahnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Noch immer stehen nicht alle arbeitsmarktpolitischen Förderangebote der Bundesagentur für Arbeit allen Asylsuchenden offen", sagte Bogedan der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Ungeklärt seien auch die Unterstützungsangebote für junge Erwachsene, die nicht mehr der Schulpflicht unterliegen. "Vom Bund erwarten die Länder daher gerade an der Schnittstelle der beruflichen Bildung für die älteren Jugendlichen ein stärkeres Engagement", sagte Bogedan.

"Diese Integrationskosten können nicht auch noch bei den Ländern abgeladen werden." Dass es in den Ländern sehr unterschiedliche Bildungsangebote für Flüchtlinge gibt, kritisiert Bogedan hingegen nicht: "Ich sehe gar keine Notwendigkeit, an der Verschiedenartigkeit der Lösungen etwas zu ändern." Die Bedingungen und Kontexte bei der Flüchtlingsintegration seien so unterschiedlich in den Ländern, dass eine einheitliche Maßnahme das Gegenteil von lösungsorientiert sei.

Und auch das Kooperationsverbot von Bund und Ländern im Bereich der Bildungspolitik will Bogedan nicht antasten. Sie hoffe stattdessen auf "schnelle Hilfen vom Bund", etwa beim Kita-Ausbau. Auch das helfe bei der Integrationsaufgabe.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.03.2016

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