Lübecker Kultursenatorin klagt über zu laute Kirchenglocken

In der für ihre Kirchen berühmten Hansestadt Lübeck ist nach einer Aussage von Kultursenatorin Anette Borns (SPD) ein Streit ums Glockengeläut entbrannt.

Lübeck (dts Nachrichtenagentur) - Wie die "Lübecker Nachrichten" (Dienstagsausgabe) berichten, habe die Senatorin sich auf Facebook über das frühe Läuten der Altstadtkirchen am Sonntag beklagt. "Domgeläut, Schlaf vorbei", schrieb Borns. "Muss das wirklich um 8 Uhr jeden Sonntag sein?" Die Funktion, Gläubige zum Gottesdienst zu rufen, habe der Glockenklang schon lange nicht mehr.

Beim Kirchenkreis Lübeck löst die Aussage Befremden aus. "Mich wundert, dass eine Kultursenatorin sich an einem Teil unserer Kultur stört", sagte Pröpstin Petra Kallies der Zeitung. "Wollen wir diese kulturelle Tradition wirklich aufgeben?" Lübecks Kirchen halten sich an die sogenannte Läuteordnung von 1964. Danach wird an Sonn- und Feiertagen um 8 Uhr das volle Geläut für zehn Minuten ausgelöst.

"In vernünftigen Grenzen muss man das Geläut ertragen", sagte Bürgermeister Bernd Saxe (SPD) der Zeitung. Denn: "Die Kirchen gehören zum Weltkulturerbe."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 17.10.2011

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