LSVD begrüßt Aufnahme lesbischer Sportlerin in US-Olympia-Delegation

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) begrüßt die Entscheidung von US-Präsident Barack Obama, die offen lesbische Tennislegende Billie Jean King in die offizielle US-Delegation für die olympischen Winterspiele im russischen Sotschi aufzunehmen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - LSVD-Sprecherin Renate Rampf sagte der "Bild"-Zeitung (Donnerstagausgabe): "Lesben und Schwule für die Delegation zu benennen ist genial: Damit wird klar Position gegen die homosexuellenfeindlichen Gesetze in Russland bezogen, ohne die Olympische Charta zu verletzen." Daher fordert die LSVD-Sprecherin Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), der auch für den Sport zuständig ist, dazu auf, ebenfalls Einfluss auf die deutsche Olympia-Delegation zu nehmen. Rampf sagte der "Bild"-Zeitung: "Der Sport gewinnt, wenn Lesben und Schwule akzeptiert und nicht ausgegrenzt werden. De Maizière sollte sich ein Beispiel an der Haltung der US-Regierung nehmen und ähnlich Stellung beziehen. Er sollte offen lesbische Sportidole wie etwa die ehemalige Fußballerin Steffi Jones oder die Fechterin Imke Duplitzer in die deutsche Delegation mit aufnehmen." Von den deutschen Sportlern erwartet Rampf ein Zeichen der Solidarität mit den diskriminierten Homosexuellen in Russland.

Rampf sagte der "Bild"-Zeitung: "Der LSVD appelliert an die Athletinnen und Athleten sowie Betreuerinnen und Betreuer in Sotschi ihr Recht auf Meinungsfreiheit zu nutzen und bei Interviews zu Solidarität zu zeigen: Schon ein Wort, eine Geste oder eine Anstecknadel in Regenbogenfarben können da viel bewirken." Die Regierung in Moskau steht derzeit insbesondere wegen eines Gesetzes gegen die Propagierung von Homosexualität in der Kritik. Nach "Bild"-Informationen wird Bundesinnenminister de Maizière trotz der anhaltenden Kritik an Russland zu den Winterspielen nach Sotschi reisen.

Auf "Bild"-Nachfrage bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums (BMI), dass die Pläne für die Reise derzeit in Arbeit seien. Mit Blick auf Kritik an den Reiseplänen des Bundesinnenministers sagte der BMI-Sprecher: "Die Bundesregierung hat sich zur Menschenrechtslage in Russland und damit auch zur Diskriminierung von Minderheiten immer wieder kritisch geäußert."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.12.2013

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