Lady Gaga: Ich wollte aus dem Musikgeschäft aussteigen

Die Pop-Ikone Lady Gaga hat im vergangenen Jahr über ein Ende ihrer Karriere im Musikgeschäft nachgedacht.

Los Angeles (dts Nachrichtenagentur) - "Ich war so erschöpft und ausgebrannt, dass ich aus dem Musikgeschäft aussteigen wollte", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Für einige Leute um mich herum war es wichtiger, so schnell wie möglich so viel Geld wie möglich aus mir herauszupressen. Das war ihnen wichtiger, als meine Kreativität zu fördern oder mir zu helfen, mich als Musikerin weiterzuentwickeln."

2013 hatte sich die 28-jährige New Yorkerin von ihrem langjährigen Manager getrennt. "Ich war so angesagt, dass man am Ende keinen Unterschied mehr erkennen konnte zwischen dem, was mal meine authentische künstlerische Ausdrucksform war und dem Marketing, zu dem sich das alles ausgewachsen hatte", sagte Lady Gaga der "Welt am Sonntag". "Am Ende bleibt dann nur hängen: `Lady Gaga - das ist doch die mit den verrückten Kostümen und den abgefahrenen Videos.` Die Kunst, die Musik wurden nicht mehr wahrgenommen."

In dieser Phase habe ihr die Zusammenarbeit mit dem Entertainer Tony Bennett geholfen, mit dem sie gemeinsam das Album "Cheek to cheek" veröffentlicht hat, eine Sammlung von Jazz-Klassikern. "Ich will aus meinem Trend ausbrechen. Deshalb habe ich vier Minuten lange Jazz-Lieder gesungen. Ich habe wieder Musik gemacht", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Tony hat mir auch nie gesagt: `Zieh mal die blöden Kostüme aus.` Er sagte nur:` Sei du selbst - und sing!" Sie habe sich bei Bennett gut aufgehoben und von ihm verstanden gefühlt. "Ich habe mit ihm die dunkelsten Geschichten meines Lebens geteilt. Ich habe ihm Dinge erzählt, die ich noch nie jemandem offenbart hatte", sagte Lady Gaga der "Welt am Sonntag". Dass Bennett 60 Jahre älter ist als sie, sei kein Problem gewesen. "Wenn wir zusammen Jazz singen, spielt das keine Rolle, da gibt es keine Distanz. Er ist für mich wie ein Großvater, Vater, Onkel, mehr noch: wie ein Bruder, ein Freund."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.10.2014

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