Der ehemalige Linken-Parteichef Oskar Lafontaine hat die Kritik an seinem Nachfolger Klaus Ernst als unbegründet zurückgewiesen: "In jeder Partei profilieren sich Geltungssüchtige durch Kritik an der Führung", sagte Lafontaine der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe).
Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Er forderte die parteiinternen Kritiker auf, "überflüssige Interviews" zu unterlassen und die Parteiführung "solidarisch" zu unterstützen. Eine Rückkehr an die Parteispitze schloss Lafontaine aus: "Wir haben bekanntlich eine gute Parteivorsitzende und einen guten Parteivorsitzenden." Im Streit um die von der Saar-Linken eingeführte Satzungsänderung, der zufolge öffentliche Kritik aus den eigenen Reihen als "parteischädigend" geahndet werden kann, sprach sich Lafontaine dagegen aus, eine ähnliche Änderung auch in der Bundessatzung vorzunehmen: "Das Problem der Flut von Schiedsverfahren und Beschimpfungen von Parteimitgliedern ist eher ein Problem der schnell wachsenden Landesverbände des Westens", sagte Lafontaine der "Welt": "Jeder Landesverband kann selbst entscheiden, wie er diese Probleme löst."
Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.12.2010 Zur Startseite