Lanxess-Chef: Autokrise in Europa bald vorüber

Der Chemiekonzern Lanxess rechnet mit einem schnellen Ende der Absatzkrise auf Europas Automarkt: "Die historisch niedrigen Zulassungszahlen werden bald Geschichte sein. Wir glauben, dass der Tiefpunkt jetzt erreicht ist", sagte Lanxess-Vorstandschef Axel Heitmann am Montag im Gespräch mit "Handelsblatt-Online". Lanxess ist einer der weltweit wichtigsten Zulieferer für die Reifenindustrie. 40 Prozent des Lanxess-Umsatzes kommen aus dem Geschäft rund um das Auto.

Der Chemiekonzern leidet massiv unter der europäischen Autokrise: Im dritten Quartal ist der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 80 Millionen Euro eingebrochen. Nach Angaben Heitmanns verdient Lanxess zwar immer noch gut mit seinen Produkten, die nicht an die Automobilindustrie gehen. "Damit können wir aber nicht das ausgleichen, was sich gerade auf den Kautschukmärkten abspielt", betonte Heitmann.

Bei Reifenvorprodukten gebe es Preisrückgänge von bis zu 20 Prozent. Der Lanxess-Chef sieht in diesem Zusammenhang allerdings keinen Grund, an der langfristigen strategischen Ausrichtung des Unternehmens etwas zu ändern. "Mobilität wird weiterhin zu unserem Kerngeschäft gehören", ergänzte er.

Sein Unternehmen arbeite mit Hochdruck an neuen Produkten, die die Autobranche entscheidend voranbringen könnten. Aus Sicht Heitmanns ist dabei die Entwicklung sogenannter "grüner Reifen" am wichtigsten, mit denen sich der Benzinverbrauch deutlich reduzieren lasse. Neue leistungsfähige Kunststoffe sollen zudem Stahl im Karosseriebau ersetzen und Autos wesentlich leichter machen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2013

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