Laschet warnt vor falschen Weichenstellungen im Bundestagswahlkampf

Der designierte stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet hat seine Partei vor falschen Weichenstellungen im Bundestagswahlkampf gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Union müsse "einen Wahlkampf führen, der sich nicht auf die Leistungen der Vergangenheit stützt, so verdienstvoll Angela Merkel in der Euro-Krise auch gewirkt hat", sagte der nordrhein-westfälische CDU-Landesvorsitzende der "Welt am Sonntag" (E-Tag: 18. November 2012). "Man wird gewählt wegen einer Zukunftsidee. Wir werden uns programmatisch noch Gedanken machen müssen, was unsere Vision über 2013 hinaus ist."

Als stellvertretender Bundesvorsitzender wolle er "für die Idee einer Aufsteigerrepublik werben", kündigte Laschet an. "Jeder soll den Aufstieg schaffen, unabhängig von der Herkunft der Eltern." Dies sei "eine schöne Erzählung", die alle begeistern könne, auch die Kinder der Einwanderer.

Solche Erzählungen habe die Union zu wenig, kritisierte Laschet. "Unsere Themen vermitteln wir oft zu technisch." Er forderte: "Die CDU muss für sich werben und CDU pur verkörpern - und nicht Schwarz-Grün, Schwarz-Rot oder Schwarz-Gelb."

Um die Wahlchancen in Großstädten zu verbessern, müsse die Union "nicht grün werden", sagte Laschet. "Wir brauchen Persönlichkeiten, die urbanes Lebensgefühl ausstrahlen." Die Programmatik der CDU sei "seit Jahren modern - etwa in der Integrations- und Familienpolitik, im Einsatz für Kitaplätze und für bessere Bildung".

Allerdings könne der Respekt vor der Vielfalt der Großstädte in der Union ausgeprägter sein. "Um vermeintliche Stammwähler anzusprechen, dürfen wir nicht andere Lebensstile diskreditieren und Menschen verletzen", sagte er. Laschet forderte, die Union brauche "mehr Zuwanderer auf unseren Wahllisten - und auch in den Parteigremien". Die Wahlniederlage der CDU in Hamburg führte Laschet auf den Rückzug Ole von Beusts vom Amt des Ersten Bürgermeisters zurück: "Hätte er sich nicht Knall auf Fall zurückgezogen, würde Schwarz-Grün in der Hansestadt wahrscheinlich immer noch regieren."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.11.2012

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