Laumann will beim Mindestlohn "keine faulen Kompromisse" machen

Auch nach einem Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über die Haltung der CDU zum Mindestlohn gibt sich der Vorsitzende des Arbeitnehmerflügels, Karl-Josef Laumann, kämpferisch: "Ich lass` mich auf keine faulen Kompromisse ein. Ich werde für meine Position kämpfen", sagte er dem Nachrichtenmagazin "Focus". Auf dem Parteitag, der Montag in Leipzig beginnt, will die CDU ihre Haltung festlegen. Laumann setzt auf flächendeckende, allgemein verbindliche Lohnuntergrenzen.

Diese sollen durch eine Kommission der Tarifpartner festgelegt werden und sich am Abschluss für Zeitarbeitnehmer orientieren. Merkel trägt einen Teil des Vorstoßes mit, lehnt aber die Orientierung am bundesweiten Zeitarbeits-Satz ab. Laumann telefonierte nach "Focus"-Informationen am Donnerstag mit der Kanzlerin und Parteichefin Merkel.

Das Gespräch sei "in vernünftigem Umgangston" erfolgt, sagte er. Laumann trat Spekulationen in der CDU entgegen, denen zufolge Merkel den Mindestlohn-Vorstoß verwässern wolle, weil sie am 21. November auf dem Arbeitgebertag reden soll - unmittelbar vor dem möglichen SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück. Laumann: "Die hat schon so viel überstanden: Ich glaube nicht, dass sie da Angst hat."

In der Bevölkerung gibt es eine überwältigende Mehrheit für Mindestlöhne. In einer Emnid-Umfrage für "Focus" stimmten 84 Prozent der Frage zu, dass der Mindestlohn "ein Gebot der Gerechtigkeit" sei. Unter den Unionsanhängern lag die Zustimmung bei 74 Prozent, unter den Anhängern der FDP waren es 85 Prozent.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.11.2011

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