Lauterbach fordert Ausbau der Ebola-Forschung an Universitäten

Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach kritisiert die Zurückhaltung der Pharmaindustrie bei der Erforschung seltener Infektionskrankheiten wie Ebola und fordert zum Ausgleich eine Stärkung der Pharmaforschung an den Universitäten.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir werden nicht tatenlos dabei zusehen, dass gefährliche Infektionskrankheiten, die sich wirtschaftlich nicht rechnen für die Pharmaindustrie, unerforscht bleiben", sagte Lauterbach der "Welt". Gleichzeitig brächten die Pharmakonzerne aber beispielsweise immer neue Blutfettsenker mit nur geringem Zusatznutzen auf den Markt. "Die bisherigen Regelungsversuche der Politik haben nicht gegriffen. Jetzt muss die universitäre Forschung in diesem Bereich gestärkt werden", verlangte Lauterbach. Die Universitäten seien in diesem Bereich bisher erheblich unterfinanziert. Zum Teil seien die pharmakologischen Institute an den Hochschulen in den vergangenen Jahren sogar verkleinert worden.

Für Pharmakonzerne zählt Ebola zu den sogenannten vernachlässigten Infektionskrankheiten. Diese Erkrankungen treten vorrangig in den ärmsten Regionen der Welt auf, eine kostspielige Medikamenten- oder Impfstoffentwicklung rechnet sich für die Unternehmen nur selten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.10.2014

Zur Startseite