Lebensmittel-Lobby will Imagekampagne starten

Die Lobbyvereinigung der deutschen Lebensmittelindustrie klagt über ihr Bild in der Öffentlichkeit – und plant eine großangelegte Imageoffensive: "Der überwiegende Tenor der Medienberichterstattung ist negativ", beschwerte sich Werner Wolf, Chef des Bundes für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL), kürzlich auf der Jahrestagung des Verbandes, wie der "Spiegel" meldet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Produkte als auch die Firmen würden "bis auf ganz wenige Beiträge verunglimpft". Wolf warf den Medien mangelnde Sachkenntnis und fehlende Ausgewogenheit vor. Man werde "permanent öffentlich abgewatscht".

Dagegen werde man sich jetzt mit Hilfe einer "langfristig angelegten Kommunikation" wehren. Bislang war eine solche Imagekampagne an Streitereien des Verbandes gescheitert. Wolf gestand jedoch ein, dass die Industrie Mitschuld am schlechten Image habe.

Verbraucherorganisationen wie Foodwatch hatten die Lebensmittelindustrie in den vergangenen Jahren immer wieder wegen irreführender Produktbezeichnungen und versteckter Inhaltsstoffe kritisiert. In einem offenen Brief machte Foodwatch-Chef Thilo Bode klar, dass er die Pläne der Industrie für "wirkungslos" halte, man unterliege einer fehlerhaften Selbsteinschätzung: "Verbraucher sind frustriert, weil sie sehen können, dass Sie ihre Sorgen und Interessen nicht ernst nehmen."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.06.2011

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