Lebensmittelkontrolleure sprechen sich für Veröffentlichung unsauber arbeitender Betriebe aus

Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure (BVLK), Martin Müller, hat sich im Zuge des Dioxin-Skandals für eine Veröffentlichung unsauber arbeitender Betriebe ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dadurch würden Firmen "angespornt, sich zu bessern", sagte Müller einem Interview der "Frankfurter Rundschau" (Samstagausgabe). In Deutschland arbeiteten laut Statistik "75 Prozent der Betriebe einwandfrei, die restlichen 25 Prozent weniger. Darum brauchen wir eine Kennzeichnung, wie es sie in Dänemark gibt", sagte Müller.

"Seit Einführung der Bewertungs-Smileys ist die Zahl der Betriebe, die sauber arbeiten, gestiegen." Im System der Lebensmittelüberprüfung in Deutschland vermisste Müller zudem "mehr Kontrolleure" sowie "einheitliche Regeln, denn momentan hat jede Kommune unterschiedlich viele Prüfer". Auch die Trennung zwischen "privater und amtlicher Untersuchung" sei "fraglich": "Ein privates Labor hat doch auch wirtschaftliche Interessen. Würde es von sich aus dem Land die Unregelmäßigkeiten melden, bekäme es künftig keine Aufträge mehr", so Müller im FR-Gespräch.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.01.2011

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