Lehrerverbände uneins über digitale Ausstattung an Schulen

Die Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom zur EDV-Ausstatung weiterführender Schulen und der Qualifikation der Lehrer in Deutschland ist bei Lehrerverbänden auf ein geteiltes Echo gestoßen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir können uns der Forderung nach einer `Digitalen Agenda` für die schulische Bildung nur anschließen", sagte Jürgen Böhm, Bundesvorsitzender des Realschullehrerverbands, der "Welt". Erfreulich sei, dass aus den Umfrageergebnissen das deutliche Interesse der Lehrer an weitergehenden Fortbildungsmöglichkeiten hervorgehe. Aber: "Es herrschen, was Computerausstattung und Lehrerqualifikation angeht, in Deutschland zwischen den einzelnen Bundesländern erhebliche Unterschiede", so Böhm.

Es sei Sache der Landeskultusministerien und Schulträger, für ein einheitlich höheres Niveau zu sorgen. Josef Kraus, Präsident des deutschen Lehrerverbands, kritisierte im Gespräch mit der "Welt": "Man sollte nicht suggerieren, dass eine Schule, die mit klassischem Tafelbild arbeitet, überholt ist. Das klassische Tafelbild hat nach wie vor seinen großen didaktischen Nutzen", sagte Kraus der "Welt".

Außerdem hält er eine Differenzierung der Untersuchung nach Bundesland, Schulform, Unterrichtsfächern sowie Alter und Geschlecht der Lehrer für notwendig, um allgemeingültige Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen ziehen zu können. Das Votum von angeblich 70 Prozent der Lehrer für eine Stärkung der Bundespolitik in Bildungsfragen könne er beispielsweise in keiner Weise nachvollziehen. Die repräsentative Umfrage unter Lehrern der Sekundarstufe I hatte Fortschritte, aber auch nach wie vor schwere Ausstattungsdefizite deutscher Schulen mit Computern und fehlende Qualifikation bei den Lehrern ausgewiesen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 08.05.2014

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