Lehrerverband fordert 200 Stunden Ökonomie-Unterricht für alle Schüler

Der Deutsche Lehrerverband (DL) hat sich für mehr ökonomische Grundbildung für alle Schüler ausgesprochen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass es in der Summe rund 200 Stunden Unterricht werden", sagte Verbandspräsident Josef Kraus "Handelsblatt-Online". "Das bedeutet umgerechnet auf ein zweistündiges Fach rund zweieinhalb Schuljahre Unterricht." Möglich wäre aus Sicht des Lehrerverbandspräsidenten ein eigenes Fach einzuführen, wie dies an bayrischen Gymnasien bereits der Fall sei.

Dort werden "Wirtschaft und Rechtslehre" unterrichtet. Möglich wäre aber auch, Ökonomie als Querschnittthema zu begreifen. Das könne dann in den Fächern Politik, Geschichte, Landeskunde/Fremdsprachen, Ethik/Religionslehre verankert sein, sagte Kraus.

Dessen ungeachtet ist Kraus der Ansicht, dass es auch zu den Aufgaben der elterlichen Erziehung gehöre, aus jungen Leuten "mündige Wirtschaftsbürger" zu machen. "Leider – das wissen wir seit einigen Jahren – ist es aber mit dem ökonomischen Grundwissen unserer jungen Leute nicht weit her", klagte er. Schuld daran sei unter anderem eine "vermeintlich moderne Pädagogik", der es um die Förderung von sogenannten Kompetenzen, aber nicht mehr um die Vermittlung konkreten Wissens und Könnens gehe.

"Das aber ist der falsche Weg, denn auch für den Bereich der Wirtschaft gilt: Wer nichts weiß, muss alles glauben und sich ständig ein X für ein U vormachen lassen." Wünschenswert wäre daher, dass kein 16-Jähriger die Schule verlasse oder in die Oberstufe des Gymnasiums eintrete, der nicht eine hinreichende ökonomische Grundbildung genossen habe – in welchem Schulfach auch immer.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.03.2013

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