Leica macht Rekordumsatz - Expansion im Smartphone-Markt geplant

Der traditionsreiche Kamerahersteller Leica, dem noch 2004 die Pleite drohte, hat einen Rekordumsatz erwirtschaftet.

Wetzlar (dts Nachrichtenagentur) - Die Erlöse stiegen im Geschäftsjahr 2015/16 (bis Ende März) zum Vorjahr um zwölf Prozent auf 365 Millionen Euro, sagte Oliver Kaltner, Vorstandschef der Leica Camera AG, im Interview mit dem "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Auch die Profitabilität des Produzenten von Kameras und Objektiven sei gewachsen. Kaltern: "Wir weisen eine zweistellige Ebit-Marge aus. Zugleich investieren wir elf Prozent unseres Umsatzes in Forschung und Entwicklung." Das Unternehmen aus Wetzlar will weiter global expandieren. Aktuell gibt es 34 Leica Stores weltweit.

Dazu kommen 35 Partner-Geschäfte und 135 Shop-in-Shop-Boutiquen. "Wir planen, pro Jahr mindestens weitere zehn Leica Stores und Boutiquen zu eröffnen", sagte Kaltner. Künftig will Leica mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei, der weltweiten Nummer drei, technisch eng zusammenarbeiten.

"Die Kameramodule in Smartphones müssen kompakt sein. Die fotografischen Finessen lassen sich mit unserer Hilfe noch ausbauen. Und davon lernen wir letztlich auch selbst wieder", sagte Mehrheitseigentümer und Aufsichtsratschef Andreas Kaufmann dem "Handelsblatt".

"Diese Kooperation ist ein neues Kapitel in der Leica-Geschichte und soll natürlich langfristig angelegt sein." Leica hatte 1914 mit der Kleinbildkamera den Fotomarkt revolutioniert. Das Unternehmen mit Werken in Wetzlar und Portugal beschäftigt weltweit rund 1.600 Mitarbeiter. Eigentümer sind zu 55 Prozent die österreichische Beteiligungsfirma ACM von Andreas Kaufmann und zu 45 Prozent der US-Finanzinvestor Blackstone.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.04.2016

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