Libyen: Frankreichs Außenminister gesteht Fehler des Westens ein

Der französische Außenminister Alain Juppé hat angesichts der anhaltenden Kämpfe in Libyen Fehler des Westens eingestanden.

Tripolis/Paris (dts Nachrichtenagentur) - Die Anpassungsfähigkeit des libyschen Machthabers Muammar al-Gaddafi sei unterschätzt worden und die Lage im Land sei einen Monat nach dem von Frankreich voran getriebenen Angriff "schwierig und verworren". Am Dienstag hatten die libyschen Rebellen den Westen erstmals offiziell um die Entsendung von Bodentruppen gebeten. Laut Rebellensprecher Nuri Abdullah Abdullati sollten britische und französische Soldaten auf der Basis der "humanitären" Prinzipien nach Misrata entsandt werden.

"Wenn sie nicht kommen, werden wir sterben", fügte er hinzu. Der Einsatz von Bodentruppen wird bislang jedoch von beiden Ländern abgelehnt. Großbritanniens Premier David Cameron bestärkte im britischen Fernsehen, dass man zu den Bedingungen der Resolution des UNO-Sicherheitsrates stehen müsse.

Die Resolution hatte den Einsatz von Bodentruppen explizit ausgeschlossen. Auch Frankreich beharrt mit Verweis auf das UN-Mandat auf dieser Position. Am Dienstagnachmittag hat Großbritannien derweil angekündigt, Militärberater zur Unterstützung der libyschen Rebellen in die Hafenstadt Bengasi zu entsenden.

Diese sollen laut dem britischen Außenminister die Rebellen im Kampf gegen die Truppen von Machthaber Muammar al-Gaddafi beraten, jedoch nicht an direkten Kampfhandlungen teilnehmen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 20.04.2011

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