Libyen: Renommierte Kriegsreporter bei Angriff getötet

Zwei bekannte Kriegsfotografen sind bei einem Angriff der libyschen Armee auf die umkämpfte Stadt Misrata ums Leben gekommen.

Misrata (dts Nachrichtenagentur) - Die beiden Fotografen, Tim Hetherington und Chris Hondros, hielten sich seit Tagen in der Nähe der Front in Misrata auf. Am Mittwoch waren die beiden nun offenbar gemeinsam mit weiteren Journalisten und einigen Aufständischen in der Stadt unterwegs, als sie von einem Mörserangriff der Gaddafi-Armee getroffen worden. Der 40-jährige Hetherington wurde dabei schwer verletzt und verstarb wenig später in einem Krankenhaus.

Im weiteren Verlauf des Tages erlag auch der 41-jährige Hondros seinen Verletzungen. Zwei weitere westliche Fotografen wurden verletzt, scheinen aber nicht mehr in Lebensgefahr zu schweben. Die US-Regierung bedauerte den Tod der beiden Journalisten und äußerte sich besorgt über das Wohlergehen der noch in Libyen verbliebenen Journalisten.

Ein Sprecher von Präsident Barack Obama rief die libysche Regierung zum Schutz der Journalisten auf. Hetherington wurde im Jahr 2007 mit dem "World Press Photo Award" ausgezeichnet und war Anfang des Jahres mit seinem Dokumentarfilm "Restrepo", der vom Einsatz der US-Soldaten in Afghanistan handelt, für den Oscar nominiert. Hondros war 2004 für den Pulitzerpreis nominiert und gewann im Jahr 2006 die "Robert Capa Gold Medal", eine bedeutende Auszeichnung für Fotoreportagen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.04.2011

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