Libyenkonflikt: Mehr als 60 Bootsflüchtlinge auf Weg nach Lampedusa gestorben

Auf einem Flüchtlingsboot von Tripolis nach Lampedusa sind 61 von 72 Passagieren nach über zwei Wochen auf offener See gestorben.

Lampedusa (dts Nachrichtenagentur) - Das Boot verließ nach Berichten der Zeitung "The Guardian" am 25. März das libysche Festland. Bereits 18 Stunden später verlor der Kapitän den Kurs auf die Insel Lampedusa. Das Boot konnte zwar per Satellitentelefon italienische Behörden alarmieren, woraufhin ein Nato-Helikopter mit Essensrationen und Trinkwasser zur Hilfe kam.

Ein Rettungsboot traf jedoch nicht ein. Etwa zwei Wochen trieb das Schiff ohne Treibstoff und weitere Versorgung im Mittelmeer, bis es schließlich am 10. April nahe der libyschen Stadt Zlitan angespült wurde. Nur elf der 72 Passagiere erreichten lebend die Küste.

Eine Person starb kurz nach der Ankunft, eine weitere nachdem die Überlebenden von Regierungstruppen Gaddafis für vier Tage in ein Gefängnis gebracht wurden. Auf dem Schiff befanden sich auch Kinder.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 09.05.2011

Zur Startseite