Libysche Opposition setzt Millionen-Belohnung für Gaddafi aus

Die Gegner des libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi haben eine Belohnung in Millionenhöhe für dessen Ergreifung ausgesetzt.

Tripolis (dts Nachrichtenagentur) - Wie der Chef des Nationalen Übergangsrats der libyschen Rebellen, Mustafa Abdel Dschalil, erklärte, haben Geschäftsmänner zwei Millionen libysche Dinar, etwa 1,2 Millionen Euro, für Gaddafi versprochen. Ob der Staatschef tot oder lebendig ausgeliefert werde, spiele dabei keine Rolle. Die Initiatoren des Angebots wurden nicht detaillierter genannt.

Der Übergangsrat erklärte ferner, die Aussetzung der Belohnung zu unterstützen. Im Juni hatte bereits der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag einen Haftbefehl gegen Gaddafi erwirkt. Der Übergangsrat kündigte zudem Wahlen an, die acht Monate nach dem Sturz Gaddafis abgehalten werden sollen.

Es werde Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben, sagte Dschalil der italienischen Tageszeitung "La Repubblica". Ziel seien eine "demokratische Regierung" sowie eine "gerechte Verfassung". Am Dienstag hatten die Rebellen die Residenz Bab al Asisija des Staatschefs gestürmt und auf dem Gelände ihre Flagge gehisst.

Von Gaddafi selbst fehlt allerdings noch immer jede Spur. Der 69-Jährige meldete sich in der Nacht zum Mittwoch unterdessen in zwei Audiobotschaften. Er habe sich gemäß eines "taktischen Manövers" aus seiner Residenz zurückgezogen, gehe aber in der Hauptstadt Tripolis "unerkannt spazieren, ohne dass die Menschen mich sehen".

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 24.08.2011

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