Liechtenstein will Abgeltungssteuer für deutsches Schwarzgeld

Das Fürstentum Liechtenstein hat mit der Berliner Bundesregierung über ein Abgeltungssteuermodell für dort geparktes Schwarzgeld aus Deutschland verhandelt.

Vaduz (dts Nachrichtenagentur) - "Wir sind seit 2009 in Diskussionen mit dem Bundesfinanzministerium in Berlin. Wir haben von Anfang an eine Lösung auf der Basis eines Abgeltungssteuermodells vorgeschlagen. Aus der einfachen Überlegung heraus, dass es in Deutschland so eine Steuer bereits gibt. Da liegt der Gedanke nicht fern, dass man das künftig auch grenzüberschreitend machen kann. Das sieht das Ministerium auch so", sagte Regierungschef Klaus Tschütscher der "Zeit". Die deutsche Bundesregierung hatte mit der Schweiz ein Abkommen ausgehandelt, in dem es um eine anonyme Quellensteuer und um eine strafbefreiende Nachversteuerung von Schwarzgeld geht.

Es soll nächstes Jahr in Kraft treten. Tschütscher sprach sich nun dafür aus, eine ähnliche Regelung mit Liechtenstein zu treffen. "Politisch wichtig ist, dass es kein Regulierungsgefälle zwischen Liechtenstein und der Schweiz in Bezug auf deutsche Kunden geben soll. Wir wollen ein Abkommen, das zum selben Zeitpunkt in Kraft tritt wie das mit der Schweiz. Wir wollen nicht, dass Gelder zwischen beiden Ländern verschoben werden. Liechtenstein soll in keiner Weise Profiteur einer deutsch-schweizerischen Regelung sein", sagte der Politiker.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 12.10.2011

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