Lindner: Bewerbung um FDP-Vorsitz "ganz persönliche Mission"

Der designierte FDP-Chef Christian Lindner hat im Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit" sein eigenes politisches Schicksal mit dem Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl 2017 verknüpft: Seine Bewerbung um den Parteivorsitz sei "eine ganz persönliche Mission", sagte Lindner.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wenn ich die FDP 2017 zurück in den Bundestag führe, bleibe ich Politiker. Sonst nicht." Auf die Frage, ob für ihn mit der Politik endgültig Schluss sei, wenn die FDP in vier Jahren wieder scheitere, antwortete Lindner: "Ja. Ich will mich jetzt mit aller Kraft und Konsequenz dieser Aufgabe stellen. Bei der nächsten Bundestagswahl entscheiden die Wähler daher auch über meine politische Zukunft." Im Hinblick auf die künftige Ausrichtung der FDP warnte Lindner vor einer Annäherung an den Kurs der AfD und grenzte sich damit auch von parteiinternen Euro-Kritikern wie Frank Schäffler ab: "Gerade mit der AfD empfehle ich der FDP eine offensive Auseinandersetzung, und zwar mit ökonomischen Argumenten", sagte Lindner.

"Die können wir auf ihrem eigenen Feld schlagen, denn deren vage Vorstellungen von Euro-Austritten und Parallelwährungen würden in ein finanzielles Desaster führen." Für Liberale gebe es "positive Gestaltungsaufgaben", so Lindner weiter. "Die Finanzmärkte etwa sind nicht zu dämonisieren, aber rechtsstaatlich zu ordnen. Es ist untragbar, dass Arbeitnehmer und Familienunternehmen enorme Lasten schultern, während der Konzernkapitalismus Gewinne in Steueroasen verlagert." Den theorielastigen Programmdiskussionen, die nicht zuletzt Lindner selbst als Generalsekretär angestoßen hatte, erteilte er nun eine Absage: "Keine Metadiskussion. Keine Schlagworte. Stattdessen raus ins Leben", lauten jetzt seine Forderungen für die Neuausrichtung der FDP.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 16.10.2013

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