Linke sehen trotz Differenzen durch Krim-Krise Chance auf Rot-Rot-Grün

Die Vorsitzenden der Linkspartei, Katja Kipping und Bernd Riexinger, sehen in den Differenzen zwischen ihrer Partei und den Grünen in der Krim-Krise kein Hindernis für eine mögliche rot-rot-grüne Koalition in der Zukunft.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Beide zeigten sich im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Freitagsausgabe) zufrieden mit ihrer "Politik der Einladung", wie Kipping sagte: "Heute besitzen wir mehr strategische Optionen als vor zwei Jahren." Riexinger sagte, "von einzelnen Ausschlägen" abgesehen habe die Linkspartei "einen Beitrag zur Versachlichung der Debatte" über die Ukraine geleistet. "Zugespitzte Äußerungen einzelner Strömungen gehören dazu", sagte er zu Äußerungen der stellvertretenden Partei- und Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht.

Diese hatte erklärt, mit "dem Segen von Merkel und Steinmeier" sei in der Ukraine "eine Putschregierung, der Neofaschisten und Antisemiten angehören", ins Amt gekommen. Die tiefen Gräben zwischen Linkspartei und Grünen halten Kipping und Riexinger nicht für das Ende von Rot-Rot-Grün. Dafür sei "der Wille zum Politikwechsel und für ein Reformprojekt" entscheidend, sagte Riexinger.

Kipping sagte: "Wir sind nicht glücklich, dass sich die Opposition gegenseitig so sehr angreift." Der SPD warf Kipping vor, dass sie als Teil der Regierung vor der Krim-Krise "fast im Wochentakt neue mögliche Einsätze" in Krisengebieten mitgetragen habe und so zu einem "Militarisierungsdiskurs in der Gesellschaft" beigetragen habe. Dies sei das größere Hindernis für eine gemeinsame Politik.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.03.2014

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