Linke-Strömung AKL kritisiert Boykottaufruf gegen "Junge Welt"

Der von Linke-Mitgliedern iniitierte Boykottaufruf gegen die Tageszeitung "Junge Welt" (JW) stößt in der Partei auf scharfe Kritik.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Der Boykottaufruf zeigt eine politische Haltung, die nicht auf Diskurs und Auseinandersetzung, sondern auf Ausgrenzung setzt und in der Konsequenz Repressionen nach sich ziehen würden", heißt es in einer Stellungnahme der innerparteilichen Strömung AKL (Antikapitalistische Strömung). In der von der Tageszeitung "Junge Welt" (Freitagausgabe) dokumentierten Erklärung heißt es weiter: "Wir sehen in ihm ein fragwürdiges Verständnis von Demokratie und einen Angriff auf die Pressefreiheit. Die `Junge Welt` ist eine unabhängige linke Tageszeitung. Weder die Partei noch die Fraktionen Die Linke bestimmen den Inhalt der `Jungen Welt`. Dies ist allein die Aufgabe der Redaktion. Und wir schätzen es an der `Jungen Welt`, daß sie eben nicht käuflich sondern wirklich unabhängig ist."

Die AKL ruft die Linke-Mitglieder auf, "im Interesse der Pressefreiheit und einer pluralen Presselandschaft", den Boykottaufruf nicht zu unterzeichnen. Sie werde sich "auch zukünftig für eine Kooperation mit der `Jungen Welt` einsetzen". Wenn Die Linke die Kooperation mit der JW einstelle, nehme sie nicht zuletzt sich selbst die Möglichkeit, "ein nicht unbedeutendes Spektrum der Linken in Deutschland mit ihren Positionen zu erreichen".

Die linke Berliner Tageszeitung war zuletzt in Kritik geraten, nachdem sie anlässlich des Jahrestages des Mauerbaus eine Danksagung gedruckt hatte.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.08.2011

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