Linken-Chef Ernst: Geburtstagsgruß an Castro war "ein Fehler"

Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, bedauert die Form des umstrittenen Glückwunschschreibens an den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist einfach ein Fehler passiert", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). Grundsätzlich halte er die Gratulation zum 85. Geburtstag Castros für richtig, falsch gewesen sei der Stil. "Es ist doch schon durchgesickert, dass der Text nicht über unseren Schreibtisch gegangen ist und im Übrigen auch so nicht gegangen wäre", sagte er.

Das Schreiben, das Castros "kampferfülltes Leben" würdigt, trage "digitale Unterschriften" von ihm und seiner Ko-Vorsitzenden Gesine Lötzsch. So etwas werde sich "nicht wiederholen". Lötzsch hatte die Gratulation zu Wochenbeginn verteidigt und gesagt, solche Schreiben trügen in der Regel "nicht den Charakter grundsätzlicher Kritik".

Sie gestand aber ein, dass die Grußadresse hätte "schöner formuliert" werden können. An seine Partei appellierte Ernst, mehr Gemeinsamkeit zu zeigen. "Alle müssen sich jetzt am Riemen reißen", forderte er.

Dies gelte auch für die Vorsitzenden. Die Probleme der Linkspartei erklärte er mit Problemen im Vereinigungsprozess der 2007 aus der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und der 2007 aus der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) hervorgegangenen Linken. "Wir haben in den vergangenen Jahren große Erfolge gehabt und immer nur nach vorne geschaut. Dabei haben wir uns zu wenig mit den verschiedenen Quellen beschäftigt, die sich in dieser Partei zusammengefunden haben. Wir haben uns zu wenig mit der Geschichte des jeweils anderen in unserer Partei beschäftigt", sagte er. Er schlage vor, dass dies auf einem Kongress nachgeholt werde. Die Bundestagsfraktion der Linken trifft sich am Freitag und Samstag in Rostock zu einer Klausurtagung, an der auch der frühere Vorsitzende Oskar Lafontaine teilnimmt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.08.2011

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