Linken-Chef Ernst kritisiert Führungsdebatte

Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, hat die von Dietmar Bartsch angestoßene Führungsdebatte in der Partei kritisiert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Jeder und jede hat das Recht, zu kandidieren", sagte Ernst der "Leipziger Volkszeitung". Allerdings habe er "immer gesagt, dass ich es momentan für notwendiger halte, dass wir politische Inhalte diskutieren". Dietmar Bartsch, stellvertretender Fraktionschef seiner Partei im Bundestag, hatte am Mittwoch seine Bewerbung um das Amt des Vorsitzenden der Linkspartei angekündigt.

Zuvor hatte bereits die Co-Vorsitzende der Linken, Gesine Lötzsch, erklärt, sie wolle sich erneut um diese Position auf dem Wahlparteitag 2012 bewerben. Er selbst, so sagte Klaus Ernst, der als enger Vertrauter von Oskar Lafontaine gilt, werde sich über seine Pläne "zu gegebener Zeit" erklären. "Zurzeit gibt es zwei Vorsitzende und die machen ihren Job. Deshalb gibt es für mich im Moment keine Veranlassung, irgendetwas zu erklären." Ernst hatte bereits vor längerer Zeit einen Mitgliederentscheid zur Klärung der Führungsfrage vorgeschlagen. "Transparenz bei Führungsentscheidungen ist immer wichtig", bekräftigte Ernst jetzt.

"Aber die Partei muss es mittragen." Zuständig seien die Landesverbände und "da halten es viele zum jetzigen Zeitpunkt für keine gute Idee", meinte Ernst. "Viele sagen, dass wir mitten in einer schweren Finanzkrise sind und mit politischen Inhalten in die Offensive kommen müssen, weil wir die einzigen sind, die die Interessen der Mehrheit gegen die Banken vertreten."

Egal, wer diese Partei führe, alle seien an das Programm gebunden und hätten in der kommenden Zeit "vor allem die Aufgabe, unsere Lösungen für die europäische Krise zu vertreten", betonte Ernst.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 01.12.2011

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