Linken-Chef Ernst warnt bei Euro-Ausstieg Athens vor Hungersnot in Griechenland

Der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst, hat im Fall eines Ausstiegs Griechenlands aus der Euro-Zone vor einer Hungersnot gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es ist absolut verantwortungslos, den Euro-Ausstieg Griechenlands herbei zu reden", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" mit Blick auf entsprechende Stimmen aus der Union. "Die Folgen dieses Schrittes werden verharmlost. Dann würden fast alle Griechenland-Anleihen in Drachme laufen und entwertet. Mit unkalkulierbaren Folgen für die Gläubiger." Aus der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage Ernsts ergibt sich, dass 94 Prozent der Griechenland-Bonds nach griechischem Recht laufen und beim Ausstieg in Drachme umgewandelt werden können. Ernst fügte hinzu: "Außerdem ist Griechenland Großimporteur von Lebensmitteln und Medikamenten. Wenn Importe von einem Tag auf den anderen nicht mehr in Euro bezahlt werden, dann drohen in Griechenland eine Hungersnot und eine Gesundheitskrise." Das Land brauche Hilfen für Wachstum und einen fairen Schuldenschnitt, so der Parteivorsitzende. In den letzten Tagen hatten unter anderem Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) und CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt einen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone nicht ausgeschlossen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 13.02.2012

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