Linken-Gesundheitspolitiker warnt vor "noch mehr Patientenselektion"

Die Linke lehnt die geplante Strukturreform für Krankenhäuser, die derzeit im Bundestag diskutiert wird, ab: Die geplanten Änderungen führten zu "noch mehr Patientenselektion", denn die Krankenhäuser würden noch stärker darauf achten, dass sie komplizierte und schwierige Fälle abwehren, sagte der Gesundheitsexperte der Linksfraktion, Harald Weinberg, im Interview mit der Tageszeitung "Neues Deutschland" (Dienstagsausgabe).

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Er fordert eine Abkehr vom System der Fallpauschalen, bei dem eine bestimmte Summe und Behandlungsdauer für eine bestimmte Krankheit festgelegt ist und die Rückkehr zu Globalhaushalten. "Krankenhäuser sind Institutionen der Daseinsvorsorge und dürfen keine Gewinne machen", so Weinberg. Der desaströse Wettbewerb zwischen den Krankenhäusern müsse beendet werden.

Auch finanzielle Abschläge bei schlechter Qualität hält er für kontraproduktiv. Dadurch würden städtische Krankenhäuser, die eine Maximalversorgung anböten, noch stärker in Bedrängnis geraten.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.10.2015

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