Linksfraktionsvize Ernst buhlt um "betrogene" SPD-Mitglieder

Der Vizevorsitzende der Linksfraktion im Bundestag, Klaus Ernst, hat SPD-Chef Sigmar Gabriel vorgeworfen, an der SPD-Basis vorbei "Geheimverhandlungen" über eine Große Koalition zu führen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Die SPD-Führung betrügt ihre Basis. Ich glaube kaum, dass Sigmar Gabriel vom Parteikonvent der SPD das Plazet für Geheimverhandlungen bekommen hat", sagte Ernst "Handelsblatt-Online". Hinter verschlossenen Türen werde im Kanzleramt längst eine Neuauflage der Großen Koalition bis in die Details festgeklopft, ist sich Ernst sicher.

Und das ohne jede Beteiligung der Partei. "Damit startet die SPD das Projekt 20 Prozent minus x", sagte der Linke-Politiker. Das werde eine Zerreißprobe für die Sozialdemokraten, die nicht kleiner werde, als diejenige zu Beginn des Jahrtausends.

Damals sei die WASG entstanden, heute gebe es die Linke. "Ich prognostiziere eine neue Absetzbewegung", sagte Ernst und fügte hinzu: "Wir werden dafür kämpfen, dass viele aufrechte Sozialdemokraten den Weg zu uns finden." Hintergrund ist, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) heute mit den Vorsitzenden von CSU und SPD, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, die zweite Sondierungsrunde vorbereitet hat.

Die drei Parteichefs trafen sich dazu im Kanzleramt in Berlin.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 11.10.2013

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