Linkspartei: West-Landesverbände haben hohe Beitragsrückstände

Die westdeutschen Landesverbände der Linkspartei entsenden knapp 19 Prozent mehr Delegierte auf Parteitage, als ihnen gemessen an den Beitrag zahlenden Mitgliedern eigentlich zustehen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ergibt sich aus aktuellen Zahlen, die Bundesschatzmeister Raju Sharma der "Mitteldeutschen Zeitung" mitteilte. Demzufolge haben fast ein Fünftel aller 25.424 Mitglieder der Linkspartei im Westen 2012 noch keine Beiträge bezahlt; in Ostdeutschland liegt der Anteil nur bei sechs Prozent. Hinzu kommt, dass die westdeutschen Landesverbände aufgrund der bei der Vereinigung von PDS und WASG vereinbarten Übergangsbestimmungen bis 2014 ohnehin überproportional mehr Delegierte stellen.

Sie sind damit doppelt also im Vorteil. Sharmas Zahlen geben dem von den ostdeutschen Landes- und Fraktionsvorsitzenden in einem Brief an die Parteivorsitzenden Katja Kipping und Bernd Riexinger geäußerten Verdacht Recht, wonach "bei der Verteilung der Delegiertenmandate mit zu hohen Mitgliederzahlen getäuscht" wurde. In den ostdeutschen Landesverbänden wird vermutet, dass bei einer realistischen Delegiertenverteilung der ostdeutsche Vizefraktionsvorsitzende Dietmar Bartsch zum Vorsitzenden gewählt worden wäre und nicht der aus Stuttgart kommende Riexinger.

Auf Bartsch entfielen seinerzeit 251 Stimmen, auf Riexinger 297.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.09.2012

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