Linkspartei Fraktionsvize Wagenknecht will künftig häufiger im Bundestag reden

Die stellvertretende Vorsitzende der Linkspartei, Sahra Wagenknecht, will nach ihrer Wahl zur stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden künftig öfter im Bundestag reden.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich freue mich, dass ich nach der Wahl des Fraktionsvorstandes am Dienstag nun eine deutlich gestärkte Rolle innerhalb der Fraktion habe", sagte sie der "Mitteldeutschen Zeitung" (Online-Ausgabe). "Das bedeutet unter anderem, dass ich häufiger als bisher im Bundestag sprechen werde und die parlamentarische Arbeit der Linken besser mitgestalten kann." Wagenknecht lehnte zugleich den vor allem aus dem Reformerlager geforderten Mitgliederentscheid zur Bestimmung der künftigen Parteivorsitzenden ab.

"Wir müssen nach einem Jahr Streitereien endlich wieder unsere inhaltliche politische Arbeit in den Mittelpunkt stellen", mahnte sie gegenüber dem Blatt aus Halle. "Ein Mitgliederentscheid über die Parteiführung birgt dagegen die Gefahr innerparteilicher Selbstbeschäftigung auf Monate. Das brauchen wir jetzt wirklich nicht. Deshalb meine ich: Die Entscheidung über die künftigen Parteivorsitzenden sollte auf dem Parteitag im Juni fallen. Bis dahin sollten wir keine weiteren Personaldebatten führen." Zu möglichen eigenen Ambitionen auf den Parteivorsitz erklärte die 42-Jährige: "Ich habe dazu nichts Neues zu verkünden."

In den vergangenen Monaten hatte sie stets betont, nicht Parteichefin werden zu wollen. Nicht wenige in der Partei halten dies aber nicht für das letzte Wort. Sachsen-Anhalts Linksparteichef Matthias Höhn sagte der "Mitteldeutschen Zeitung": "Wir werden uns bei der Parteivorstandssitzung am 21. November darüber verständigen, wie wir in das nächste Jahr gehen wollen und welche Dinge vorzubereiten sind. In diesem Zusammenhang müssen wir auch über die Frage des Mitgliederentscheids sprechen." Aus seiner Sicht sei es "offen, ob es Mehrheiten für das Projekt Urwahl gibt", so Höhn. Die Partei könne das Jahr aber nicht verstreichen lassen, ohne in diesem Punkt eine Entscheidung zu treffen. Auch Höhn ist als Vorsitzender im Gespräch.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.11.2011

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