Linkspartei sollte laut Bartsch auf eigenen Bundespräsidentschaftskandidaten verzichten

Der stellvertretende Vorsitzende der Linksfraktion, Dietmar Bartsch, hat seiner Partei einen Verzicht auf einen eigenen Kandidaten bei der Bundespräsidenten-Wahl nahegelegt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Ich empfehle uns hier große Zurückhaltung", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Montagausgabe). Die derzeitige Kandidatensuche der anderen Parteien gestalte sich "ein bisschen wie ein Pferdemarkt. Sie haben das Wulff-Niveau noch nicht verlassen."

Es bestehe kein Grund, dass sich die Linke daran auch noch beteilige. Schließlich gehe es nicht um 1.200 Wahlfrauen und -männer in der Bundesversammlung, sondern um die Vertretung von rund 80 Millionen Deutschen. Auch aus der Parteiführung verlautet, "eine Allparteienlösung hat Priorität".

Dies gelte unabhängig von der Kritik an Kanzlerin Angela Merkel, die allein die Linkspartei von der Suche nach einem Nachfolger für Christian Wulff ausgeschlossen hat. Das Fraktionsvorstandsmitglied Jan Korte erklärte der "Mitteldeutschen Zeitung" dazu: "Es ist unglaublich, dass trotz dieses Wulff-Debakels unverändert parteitaktische Spielchen gespielt werden. Die Beschädigung der Institution des Bundespräsidenten geht weiter."

Korte erinnerte daran, dass die Linkspartei etwa zehn Prozent der Wahlfrauen und -männer stelle; die könne man nicht einfach ignorieren.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.02.2012

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