Lobbyverband: Frauenquote erfordert 258 Kandidatinnen

Die in den Koalitionsverhandlungen vereinbarte Frauenquote für Aufsichtsräte sorgt bei den börsennotierten Unternehmen in Deutschland für einen erheblichen Bedarf an Kandidatinnen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das ist das Ergebnis einer Datenauswertung des Lobbyverbands "Frauen in die Aufsichtsräte" (FidAR) für die "Welt am Sonntag". Bleiben die Aufsichtsräte so groß wie heute, müssten die börsennotierten Konzerne 258 zusätzliche weibliche Aufsichtsräte berufen. Aktuell haben die 160 Unternehmen, die in den großen Börsenindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX notiert sind, 1.660 Aufsichtsräte.

Um eine Quote von 30 Prozent oder mehr zu erreichen, müssten mindestens 208 Frauen in die Aufsichtsräte einziehen und dort männliche Aufsichtsräte ersetzen. "Da aber glatte Werte von 30 Prozent nur in seltenen Fällen erreicht werden können, werden tatsächlich 258 zusätzliche Aufsichtsräte benötigt", sagte Monika Schulz-Strelow, die Präsidentin von FidAR. Dagmar Wilbs, Leiterin Human Capital bei der Personalberatung Mercer, sieht eine Menge Arbeit für die Konzerne: "Aus dem Stand in spätestens zwei Jahren qualifizierte weibliche Aufsichtsräte zu finden, die zu den Unternehmen passen; das wird eine Herausforderung werden", sagte Wilbs der "Welt am Sonntag". "Gefühlt würde ich sagen, die sind noch nicht da. Oder sie sind noch nicht identifiziert."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 23.11.2013

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