Lokführer warnen vor großem Bahn-Streik

Im Tarifkampf bei der Deutschen Bahn hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) vor einer Eskalation und einem Arbeitskampf wie vor drei Jahren gewarnt.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe) sagte der stellvertretende GDL-Vorsitzende Norbert Quitter: "Wir wollen keinen Konflikt wie 2007/08, aber wir lassen uns von der Bahn nicht veräppeln." Die Lokführer bräuchten Schutz. "Macht uns die Bahn kein vernünftiges Angebot, werden wir uns wehren - das halten wir lange durch. Ich warne die Bahn davor, das gleiche Spiel zu treiben wie 2007/08", erklärte Quitter. Vor drei Jahren hatten sich die Deutsche Bahn und die GDL einen mehrmonatigen Tarifkampf geliefert, bei dem es immer wieder zu bundesweiten Streiks der Lokführer gekommen war. Der Fahrgastverband Pro Bahn rechnet beim anstehenden Konflikt mit noch härteren Folgen für Bahnkunden.

Verbandssprecher Hartmut Buyken warnte: "Wir befürchten noch schlimmeres Chaos auf dem Rücken der Fahrgäste als beim Streik 2007/2008. Ein Arbeitskampf auf dem Rücken der Fahrgäste würde viele für immer verprellen." Dem Verband fehle daher jedes Verständnis für einen Streik. Auch der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Döring, warnte die GDL vor einem Arbeitskampf.

"Das Ansehen der Bahn hat in den letzten Monaten ohnehin schon stark gelitten. Bei allem Verständnis für die Interessen der Lokführer darf man die Bahn durchs Streiks nicht unattraktiver machen", sagte der FDP-Politiker. "Einheits-Löhne gibt es nirgends und sind ein Hirngespinst. Es muss und wird weiter Unterschiede nach Betriebsgröße, Strecken, Regionen und Qualifikation geben. Privatunternehmen können nicht so viel zahlen wie ein abgesicherter Staatsbetrieb", sagte Engelbert Recker, Hauptgeschäftsführer des Bahnkonkurrenten-Verbands Mofair.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.02.2011

Zur Startseite