Lokführer-Streik: Gabriel fordert Schlichter

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat angesichts des bevorstehenden Streiks der Lokführergewerkschaft GDL einen Schlichter oder Vermittler gefordert.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies sei notwendig "um den drohenden Schaden für unsere Volkswirtschaft abzuwenden", sagte Gabriel der "Bild-Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Der Bundeswirtschaftsminister reagierte mit ungewöhnlich harscher Kritik auf die Ankündigung der GDL, vier Tage zu streiken. "Das Streikrecht wurde in den letzten 65 Jahren in Deutschland von den DGB-Gewerkschaften immer verantwortungsbewusst genutzt", sagte Gabriel der Zeitung.

"Und nur dann, wenn es um Arbeitnehmerinteressen ging. Die GDL hat sich von diesem Prinzip verabschiedet." Der Lokführer-Streik sei kein Tarifkonflikt, sondern ein Machtpoker, der auf dem Rücken von hunderttausenden von Reisenden und auf Kosten der Allgemeinheit ausgetragen werde, sagte Gabriel weiter.

Es gehe den GDL-Funktionären nicht um höhere Löhne oder bessere Arbeitsbedingungen, sondern um Eigeninteressen. "Ich appelliere an die Funktionäre der GDL, an den Verhandlungstisch zurückzukommen", sagte der SPD-Chef. "Was derzeit passiert, ist ein Missbrauch des Streikrechts. Wir brauchen jetzt Verantwortungsbewusstsein auf allen Seiten für unser Land."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.11.2014

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