Lokführer-Tarifstreit: Bahn-Gewerkschafter Kirchner kritisiert GdL-Kollegen Weselsky

Der Krach zwischen den Vertretern der hiesigen Lokführer nimmt an Lautstärke zu, nachdem Claus Weselsky von der Gewerkschaft der Lokführer (GdL) ab 16. Februar Warnstreiks angekündigt hat.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies berichtet der "Spiegel". Alexander Kirchner, Chef der konkurrierenden Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), übt daran harsche Kritik: Die GdL suche "die Abgrenzung und den Konflikt zu uns. Sie will mit dieser Maßnahme ihr Organisationsgebiet ausdehnen", wettert Kirchner, dessen EVG erst jüngst einen Branchentarifvertrag für alle Bahnbeschäftigten abgeschlossen hatte – auch für alle rund 26.000 Lokführer der Republik.

Doch nur zehn Prozent der Zugführer werden von der EVG vertreten, drei Viertel dagegen von der GdL, die deshalb selbst die Tarifweichen stellen möchte – und einen eigenen Tarifvertrag erstreiken will. "Die GdL singt dauernd das Lied der Tarifpluralität. Wenn es aber die Alternative gibt, spricht Weselsky uns die Berechtigung ab, Tarifverträge zu machen. Jetzt abzuleiten, wir hätten keine Berechtigung zu verhandeln, ist völliger Quatsch", schimpft Kirchner. Die GdL verfolgt indes die gleiche Strategie wie schon 2007/08, als der von ihr organisierte Tarifkampf rund elf Monate dauerte. Die berufsständische Gewerkschaft wartet, bis die EVG Tarifverträge abgeschlossen hat, um dann dagegen mobilzumachen.

Ende vergangenen Jahres erst war die EVG aus einem Zusammenschluss der beiden Gewerkschaften GDBA und Transnet hervorgegangen. Auch diese beiden hatten sich vorher jahrelang bekriegt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 05.02.2011

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