Loveparade: Opferjurist fordert Einrichtung einer Vermittlungskommission

Kurz vor dem Jahrestag des Loveparade-Unglücks hat der Opferjurist Thomas Kämmer die Einrichtung einer Vermittlungskommission " Loveparade Duisburg" gefordert, die alle Schadensersatz- und Schmerzensgeldforderungen außergerichtlich klären soll.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Diese solle bis zum Jahresende eingerichtet und aus Landesmitteln finanziert werden, sagte Thomas Kämmer der Tageszeitung "Die Welt" (Freitagsausgabe). Geleitet werden soll sie von mindestens zwei unabhängigen und renommierten Mediatoren; teilnehmen sollen der Loveparade-Veranstalter, der Oberbürgermeister von Duisburg, Vertreter der Versicherer der Stadt Duisburg und des Veranstalters, Repräsentanten der Landesregierung und Vertreter der Hinterbliebenen und der Überlebenden. Ein langwieriges Zivilverfahren würde für die Opfer "eine fortgesetzte Ohnmacht bedeuten", sagte Kämmer der "Welt".

Die zwischen der AXA-Versicherung und der Stadt Duisburg im Mai getroffene Vereinbarung über eine Entschädigung für die Opfer bezeichnete er als "Versuch, eine wirklich angemessene Entschädigung zu vereiteln". Kämmer ist juristischer Beistand einer Frau aus dem Raum Mainz, die bei der Loveparade ihre 19-jährige Tochter verloren hat. Er hatte als Erster nach dem Unglück einen Nothilfefonds für die Opfer gefordert, der kurz danach auch eingerichtet wurde.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 21.07.2011

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