Möglicher Ausstieg des Bundes lässt Post-Chef kalt

Der mögliche Ausstieg des Bundes bei der Deutschen Post bereitet Vorstandschef Frank Appel nach eigenen Angaben keine Sorgen.

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - "Für uns ist der Staat ein Anteilseigner wie jeder andere", sagte er dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe). Für den Kapitalmarkt sei es inzwischen "irrelevant", dass sich die Post noch zu 21 Prozent in Staatsbesitz befinde. Die Vorlage der neuen "Strategie 2020" hatte der Post-Aktie am Mittwoch ein Allzeithoch beschert, was neue Gerüchte beförderte, nach denen der Staat sein Paket nun zum Spitzenpreis auf den Markt bringen könnte.

Die Bundesregierung hatte ihre Anteile, die sie über die staatseigene KfW-Bank hält, in den vergangenen zwei Jahren bereits schrittweise reduziert. Dass die Bonität des Konzerns sinke, sobald sich der Staat aus dem Aktionärskreis verabschiedet, hält Appel für verkraftbar. "Dieser Bonus ist heute viel geringer als noch vor fünf bis sechs Jahren", sagte er.

Damals schrieb der Bonner DAX-Konzern wegen hoher Abschreibungen im US-Geschäft tiefrote Zahlen. Obwohl es nach den Teilverkäufen des Bundes inzwischen keinen Ankeraktionär mit mehr als 25 Prozent bei der Deutschen Post gibt, hält Appel die Gefahr einer Übernahme für gering. Wettbewerber würden voraussichtlich an Kartellbestimmungen scheitern, glaubt er.

Für Hedgefonds, die an der Zerschlagung verdienen könnten, wäre der Kauf angesichts des gestiegenen Börsenwerts wohl zu teuer. "Einige Analysten rechnen inzwischen vor", sagte Appel, "dass die Summe unserer vier Sparten mehr wert ist als die Einzelteile."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 03.04.2014

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