Müntefering weiterhin stolz auf Agenda 2010

Der frühere SPD-Chef Franz Müntefering ist trotz der anhaltenden Kritik stolz auf die Agenda 2010.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Es gibt Leute, die haben darunter gelitten und waren natürlich nicht begeistert", sagte Müntefering der "Welt". "Aber ich guck zurück und sag: Das war insgesamt in Ordnung. Ich bin zufrieden, dass ich dabei war."

Ex-Kanzler Gerhard Schröder und ihm sei von Anfang an klar gewesen, "dass das ein ganz großes Rad war, an dem wir da drehten". Den Kritikern der Agenda warf er vor, nicht verstanden zu haben, "dass wirtschaftliche Prosperität die Voraussetzung ist für soziale Gerechtigkeit auf hohem Niveau". Als "Schwachpunkte" der Agenda sieht Müntefering rückblickend den fehlenden Mindestlohn und die Leiharbeit: "Bei der Leiharbeit sind wir von den Unternehmen um die Fichte geführt worden. Es kann nicht sein, dass große Firmen tausende von Leuten outsourcen und sich quasi ihre eigenen Leiharbeitsfirmen mit sittenwidrig niedrigen Löhnen schaffen." Den Entschluss, im Herbst nicht mehr für den Bundestag zu kandidieren, bereut Müntefering nicht: "Älter werden heißt auch, in die dritte oder vierte Reihe zurücktreten können. In einer älter werdenden Gesellschaft müssen wir das lernen, gerade wir Männer: Man will den Status und die Höhe des Lohns nicht aufgeben, weil man das als Demütigung empfindet."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 14.03.2013

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