MH-17-Absturz: Merkel verlangt Waffenstillstand von Russland

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat nach dem Absturz der malaysischen Passagiermaschine MH-17 in der Ukraine Russland aufgefordert, einen dauerhaften Waffenstillstand herzustellen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die russische Regierung müsse ihren Beitrag leisten, dass es "zu einer politischen Lösung der Krise" kommt. "Dazu ist ein Waffenstillstand notwendig", erklärte Merkel am Freitag in Berlin. "Und es ist dann auch notwendig, dass Verantwortliche zur Rechenschaft gezogen werden."

Zu einer politischen Lösung sehe sie keine vernünftige Alternative. Das Verhältnis zu Russland sei stark belastet: "In dieser Partnerschaft gibt es im Augenblick schwerste unterschiedliche Meinungen." Merkel geht unterdessen von einem Abschuss der Passagiermaschine MH-17 aus.

"Es gibt viele Indizien, dass es sich um einen Abschuss handelt. Deshalb müssen wir die Lage sehr, sehr ernst nehmen", so Merkel weiter. "Die Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer. Es gab auch Deutsche unter den Opfern und das bedauern wir natürlich." Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen wird am Freitag (16 Uhr MEZ) zu einer Sondersitzung zusammen kommen, um sich mit dem Absturz zu beschäftigen. Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) hat eine "unabhängige, internationale Untersuchung" des Absturzes des Malaysian-Airlines-Flugs gefordert.

Die Maschine war am Donnerstagmittag in Amsterdam gestartet und auf dem Weg nach Kuala Lumpur über der Ost-Ukraine plötzlich vom Radarschirm verschwunden und abgestürzt. Unter den 298 Menschen an Bord des Fluges MH-17 waren vier Deutsche. Außerdem 154 Niederländer, 27 Australier und Passagiere aus mindestens sechs weiteren Nationen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 18.07.2014

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