Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, sieht Deutschland im Fadenkreuz des "Islamischen Staats" (IS): "Der IS will auch Anschläge gegen Deutschland und deutsche Interessen durchführen", sagte Maßen der "Welt am Sonntag".

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dazu werde in der Propaganda ausdrücklich aufgerufen. Anhänger des IS sollten dazu animiert werden, auf eigene Faust Anschläge auch in Deutschland durchzuführen. "Der Begriff `Terror` verniedlicht den IS", sagte Maaßen.

Terrorismus in Deutschland sei bisher von der Dimension her viel kleiner gewesen. Die RAF oder der NSU hätten mit ihren Taten gegen bestimmte Personen auch politische Signale setzen wollen. Dem IS dagegen gehe es darum, möglichst viele Menschen zu töten.

"Wir haben es mit einer kriegerischen Auseinandersetzung zu tun", sagte Maaßen. Er warnte vor der wachsenden Zahl islamistisch-terroristischer Personen in Deutschland. "Die Zahl steigt praktisch täglich", sagte Maaßen.

Es gebe Personen, die als mutmaßliche Terroristen nach Deutschland einreisten. Sorgen bereiten dem Verfassungsschutz vor allem die vielen unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Salafisten und andere Islamisten würde diese Gruppe gezielt anwerben.

"Wir sehen durch die Ansprachen ein immenses Radikalisierungspotenzial", sagte Maaßen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 10.04.2016

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