Maas kündigt Gesetz zur Frauenquote an

Der neue Justizminister Heiko Maas (SPD) hat angekündigt, ein Gesetz zur Frauenquote bis zum 26. März vorzulegen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Das hat absolute Priorität. Die Frauenquote in Aufsichtsräten werden Manuela Schwesig und ich gemeinsam innerhalb der ersten 100 Tage auf den Weg bringen", sagte Maas "Bild am Sonntag". Die Quote ist nach den Worten des Justizministers notwendig, weil männliche Chefs den Aufstieg von Frauen immer noch behindern würden.

Maas: "Wir haben heute die am besten ausgebildeten Frauen überhaupt. Von den beruflichen Qualifikationen her könnten Frauen jeden Job wahrnehmen. Allerdings gibt es im Berufsleben nach wie vor Strukturen, die für einzelne Frauen schwer aufzubrechen sind. In manchen Chefetagen sitzen leider immer noch Männer, die es nicht verstanden haben, dass wir auch volkswirtschaftlich einen großen Fehler machen, wenn wir den hoch qualifizierten Frauen den Weg nach ganz oben versperren. Da wollen wir mit der Quote helfen." Die Quote in den Aufsichtsräten sei "ein erster Schritt" und werde auch Auswirkungen auf die Vorstände haben.

"Mehr Frauen in den Aufsichtsräten werden zu mehr Frauen in den Vorständen führen", so Maas. Auch der gesellschaftliche Druck werde steigen. Der SPD-Politiker: "Wenn ein Unternehmen die Chefposten permanent nur mit Männern besetzt, wird es sich dafür öffentlich nur noch schwer rechtfertigen können."

In seinem Ministerium will Maas gezielt Frauen befördern: "Im Sinne der Quote bin ich persönlich ein Rückschlag. Denn ich bin seit 15 Jahren der erste männliche Justizminister. Deshalb werde ich mich umso intensiver darum bemühen, wenn die Voraussetzungen vorliegen, Führungsposten in meinem Geschäftsbereich mit Frauen zu besetzen." Maas mahnte an, dass die Bundesregierung bei der Besetzung von Vorstandsposten bei den Staatskonzernen Bahn, Post und Telekom für mehr Frauen sorgen müsse: "Auch wir sind in der Pflicht, unseren Einfluss geltend zu machen und auf mehr Frauen in Vorständen zu drängen. Ich bin sicher, dass dies geschehen wird."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 19.01.2014

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