Maas will Beratungspflicht von Banken gegenüber Kunden beim Dispo-Kredit

Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) will eine Beratungspflicht für Banken bei Kunden einführen, die regelmäßig ihren Dispo-Kredit nutzen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - "Wir müssen das tun, was rechtlich unbedenklich ist und den Kunden praktisch hilft: Wir wollen die Banken verpflichten, ihre Kunden auf niedriger verzinste Alternativangebote und Umschuldungsmodelle hinzuweisen", sagte Maas der "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). "Denn oft ist die regelmäßige Nutzung des Überziehungskredits der erste Schritt in eine dauerhafte Überschuldung", betonte Maas. Deshalb sollten die Menschen darauf hingewiesen werden, welche Möglichkeiten sie hätten, da raus zu kommen.

Maas kritisierte im Gespräch mit der Zeitung die Banken für ihre hohen Dispo-Zinsen: "Das ist überzogen und nicht akzeptabel. Es gibt in der derzeitigen Niedrigzinsphase überhaupt keinen Grund, so hohe Dispo-Zinsen zu verlangen. Darauf sollte keine Bank wirtschaftlich angewiesen sein."

Maas sprach sich zudem für mehr Transparenz bei Dispo-Zinsen aus: "Die Höhe der Dispo-Zinsen sollte für die Kunden auch im Internet vergleichbar sein. Diese Klarheit wird es den Banken dann auch schwerer machen, in der jetzigen Niedrigzinsphase ihren Kunden hohe Dispo-Zinsen abzuverlangen", sagte der Bundesminister.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 02.05.2014

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