Magazin: Autofahrer müssen für Probleme bei E10-Einführung zahlen

Deutschlands Autofahrer müssen laut einem Medienbericht für die Probleme bei der Einführung des Kraftstoffs E10 zahlen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Grund ist laut dem Nachrichtenmagazin "Focus" eine Ausgleichsabgabe, die der Zoll automatisch erhebt, wenn die Mineralölunternehmen die Biokraftstoffquote von aktuell 6,25 Prozent nicht erreichen. Das gelte für 2011 innerhalb der Branche allerdings bereits als sicher. Zwar können die Mineralölfirmen die Quote theoretisch auch erfüllen, indem sie reine Biokraftstoffe an Spezialbetriebe abgeben oder entsprechende Zertifikate erwerben.

Anders als in den Vorjahren sei dieser Ausweg aber praktisch kaum noch möglich. So lässt sich "Focus" zufolge inzwischen bundesweit wegen empfindlicherer Motoren nur noch ein Siebtel der Biodiesel-Menge des Jahres 2007 absetzen. Gleichzeitig sind die Preise für Zertifikate auf das Niveau der Ausgleichsabgabe gestiegen.

Wie "Focus" weiter berichtet, kann der Bund deshalb nach übereinstimmenden Hochrechnungen aus der Branche und dem Regierungslager für 2011 erstmals fast eine halbe Milliarde Euro an Ausgleichsabgabe erwarten. In den Vorjahren hatte das dafür zuständige Hauptzollamt Cottbus lediglich weniger als eine Million Euro eingenommen. Die Abgabe wird auf die Preise umgelegt und verteuert den Sprit rein rechnerisch um zwei Cent je Liter.

Die zusätzlichen Mittel will Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) nach "Focus"-Informationen für seinen in Finanznot geratenen Energie- und Klimafonds beanspruchen. Dort fallen die bisher vorgesehenen Zahlungen der Atomwirtschaft zumindest vorerst aus.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 22.04.2011

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