Magazin: Bürgerrechtler Jesse Jackson greift Präsident Obama an

Als Barack Obama im November 2008 im Grant Park von Chicago seine Wahl zum Präsidenten der USA annahm, da gehörte zu den Hunderttausenden Zuhörern auch der Bürgerrechtler Jesse Jackson, der damals vor Rührung hemmungslos weinte.

Washington (dts Nachrichtenagentur) - Heute, so sagt er, sei "von der positiven Energie dieser Nacht nicht mehr viel übrig". In einem Interview mit dem "Spiegel" kritisiert der Schwarzenführer den Präsidenten: Im Kampf mit seinen Gegnern von der Tea Party habe Obama "bislang einfach nicht genug Rückgrat gezeigt". Die Debatte mit den Rechten, "die Staatsausgaben massiv kürzen" und sicherstellen wollen, "dass Reiche keine Steuern mehr zahlen müssen", sei wie ein "Kampf mit Pittbulls. Die lassen auch nie los". Jackson, der zu den engsten Mitarbeitern des 1968 ermordeten Bürgerrechtlers Martin Luther King gehörte, sieht Amerikas Schwarze als besonders schwer betroffene Opfer der Wirtschaftskrise und wirft Obama vor, nicht genug für sie zu tun. Jackson: "Wir brauchen von ihm eine klarere und entschlossenere Stimme."

Der ehemalige demokratische Präsident Lyndon Johnson habe sich entschiedener für ihre Belange eingesetzt als der heutige Amtsinhaber. Obama solle "nicht vergessen, das wir ihm den Weg zum Sieg gebahnt haben", warnt Jackson. "Er muss unsere Sorgen ernst nehmen, wenn er wiedergewählt werden will."

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 07.08.2011

Zur Startseite