Magazin: Brüderle will Stromnetz auch gegen den Willen der Energiekonzerne ausbauen

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) will mit einer Gesetzesänderung den Stromnetz-Ausbau beschleunigen: Künftig sollen auch gegen den Willen der Energiekonzerne Stromleitungen bei den vier großen Pilotprojekten in Deutschland unterirdisch verlegt werden müssen, wenn die lokalen Behörden das wünschen, wie das Nachrichtenmagazin "Focus" berichtet.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bisher gilt eine "Kann"-Vorschrift, deren Auslegung umstritten ist. Die Folge sei "Stillstand in den Genehmigungsverfahren", heißt es in der Begründung des Ministeriums, die dem Magazin vorliegt. Im April 2011 soll die Änderung in Kraft treten.

Mit der Initiative will Brüderle "die gesellschaftliche Akzeptanz des Leitungsbaus fördern" und die "betroffenen Menschen ernst nehmen". Innerhalb der nächsten zehn Jahre müssen in Deutschland bis zu 3.600 Kilometer neue Leitungen gebaut werden, vor allem, um Ökostrom aus dem Norden in die Ballungszentren des Südens zu leiten. An vielen Orten protestieren Anwohner gegen den Netzausbau als Freileitung mit Masten und Trassen.

Die Erdverkabelung ist etwa dreimal so teuer und wird deshalb von den Konzernen abgelehnt.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 26.12.2010

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