Magazin: Deutsche Solar-Energieanlagen müssen nachgerüstet werden

Die meisten deutschen Photovoltaik-Anlagen müssen offenbar teuer nachgerüstet werden, um einem großflächigen Stromausfall vorzubeugen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Dies geht nach Angaben des Nachrichtenmagazins "Spiegel" aus dem "Erfahrungsbericht Erneuerbare Energien" der Bundesregierung und einem Gutachten des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik hervor. Hintergrund ist, dass die handelsüblichen Anlagen zu ihrem Schutz automatisch abschalten, wenn sich die Frequenz im Stromnetz über 50,2 Hertz erhöht. Kritisch wird dies bei starkem Sonnenschein.

Denn dann tragen Solarzellen kurzfristig massiv zum Stromangebot bei. Durch eine Schnellabschaltung könnten binnen kürzester Zeit bundesweit mehrere Gigawatt Solarstrom wegfallen, heißt es in der Fraunhofer-Studie. Die dadurch entstehenden Störungen im Stromnetz könnten "großräumige Versorgungsausfälle", also Blackouts, zur Folge haben.

Die Forscher fordern, dass die meisten Photovoltaik-Anlagen technisch nachgerüstet werden, um eine Frequenzerhöhung besser abzufangen. Dem will die schwarz-gelbe Koalition offenbar nachkommen und eine gesetzliche Pflicht dazu beschließen. Laut Fraunhofer Institut kostet die Nachrüstung insgesamt rund 200 Euro pro Anlage.

Derzeit gibt es in Deutschland bereits etwa 800.000 Photovoltaik-Anlagen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 06.05.2011

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