Magazin: Gesundheitsminister wollen Gesetz für mehr Organspenden

Gesundheitsminister mehrerer Bundesländer wollen eine Gesetzesinitiative starten, um die Zahl der Organspender in Deutschland zu erhöhen.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Künftig soll jeder, der nicht zu Lebzeiten widerspricht, nach seinem Tod automatisch als Organspender in Frage kommen, meldet der "Spiegel". Allerdings sollen vor einer Organentnahme zwingend noch die Verwandten des Toten befragt werden und ein Einspruchsrecht bekommen. Eine Initiative für diese "erweiterte Widerspruchsregelung" hat der Hesse Stefan Grüttner (CDU) als amtierender Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz für die nächste Sitzung des Gremiums Ende Juni auf die Tagesordnung gesetzt.

Unterstützung haben bereits seine Kollegen aus Bayern und Sachsen-Anhalt zugesagt, auch aus Sachsen und dem Saarland kamen zustimmende Signale. Grüttner hält es für "unerträglich", dass Deutschland bei der Quote der Organspender im europaweiten Vergleich auf den hinteren Rängen liege. Von mehr als 12.500 registrierten Menschen, die dringend auf ein Spenderorgan warteten, sterbe jeder Dritte vor der rettenden Transplantation.

Mitverantwortlich dafür sei die Gesetzeslage, nach der nur Besitzer eines Spenderausweises als Organspender gelten. In allen anderen Fällen müssen die Verwandten ihr Einverständnis abgeben. Eine Mehrheit der deutschen Gesundheitsminister ist nach einer Umfrage des "Spiegel" bislang allerdings gegen eine erweiterte Widerspruchslösung.

Die Menschen würden dadurch "verunsichert", sagt die niedersächsische Ressortchefin Aygül Özkan (CDU).

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 29.05.2011

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