Magazin: Karstadt verhandelt wieder mit Verdi

Der Essener Handelskonzern Karstadt gibt nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" seine starre Haltung gegenüber Verdi auf und will mit der Gewerkschaft wieder über einen Tarifvertrag sprechen.

Essen (dts Nachrichtenagentur) - Nach zwei informellen Sondierungsgesprächen mit der Gewerkschaft sei deutlich geworden, "dass ein aufeinander Zugehen erforderlich ist, um zu einer gemeinschaftlich erarbeiteten Lösung zu gelangen", schrieben Arbeitsdirektor Kai-Uwe Weitz und Gesamtbetriebsratschef Hellmut Patzelt vergangene Woche in einem Brief an die eigenen Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte im Mai abrupt den Tarifvertrag gekündigt und wollte mit dem Betriebsrat des Unternehmens einen eigenen "Karstadt-Tarifweg" aushandeln. Das aber war auf den Widerstand sowohl von Verdi als auch der Belegschaft gestoßen.

Die Gewerkschaft hatte in einem Brief an Karstadt-Eigner Nicolas Berggruen deshalb gefordert, man solle "gemeinsam eine schnelle Lösung finden", um das Unternehmen aus der negativen öffentlichen Diskussion herauszuholen. Außerdem forderte Verdi "Investitionen durch Sie als Eigner" und eine "breite und schnelle Modernisierung". Nach wie vor hinkt der Konzern hinter seinen Planungen her, der lange Winter und der verregnete Frühling haben die Situation nicht besser gemacht: Die Verkäufe liegen derzeit 8,4 Prozent hinter der Planung und 6,9 Prozent hinter dem Vorjahr.

Insgesamt fehlen dem Unternehmen für das im September endende Geschäftsjahr rund 200 Millionen an Umsatz. Der Gesamtumsatz dürfte damit deutlich unter die Drei-Milliarden-Euro- Grenze fallen.

Meldung der dts Nachrichtenagentur vom 25.08.2013

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